Sind Imagefilme heute noch zeitgemäß?

Filme und Videoclips sind heute Teil unseres Alltags, und aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Dadurch ist es für ein Unternehmen doch völlig klar, dass ein guter Imagefilm absoluter Standard sein muss. Oder nicht?

Ein Imagefilm ist ein Porträt eines Unternehmens oder auch einer Person. In kurzer Zeit soll dem Kunden oder auch einem Bewerber auf emotional ansprechende Weise der eigene Betrieb, oder auch der Nutzen von Produkten oder Dienstleistungen auf den Punkt gebracht werden. Vor allem aber soll der Film das Vertrauen wecken.

Der Imagefilm im Wandel

Imagefilme sind kein neues Format, und auch Industriefilme gab es schon vor Jahrzehnten. Es waren zumeist aufwändige und teure Filme, die sich nur wenige leisten konnten. Etwas Besonderes also.
Das hat sich über die Zeit geändert – heute ist ein Imagefilm auf der Website eigentlich Standard. Das macht auch Sinn, denn ein Großteil der Menschen navigiert per Smartphone oder Tablet durchs Internet und da sind Texte weniger gut zu konsumieren als ein Film.
Auch der Stil und Sehgewohnheiten haben sich geändert: Früher waren die Filme gut und gerne 10 Minuten lang, mit tollen Bildern, die vor allem das großzügige Firmenanwesen oder die gut situierten Räumlichkeiten zeigten und einer schweren, markanten Stimme, die die langjährige Firmengeschichte erklärt hat. Also eine indirekte, erzählerische Werbung, die vor allem durch massive Bilder bestach.

Heute sind Imagefilme kürzer und zumeist weniger massiv – der Inhalt und die Anmutung ist aber noch immer die selbe: Man zeigte sich von seiner besten Seite. Glückliche Mitarbeitende, der freundliche und sprachfähige Unternehmer, geniale Technik und spannende Produkte weisen auf die großartige Zukunft des Unternehmens. Bestärkend für bestehende Kunden, für die das beweist, dass sie den besten Partner ausgewählt haben, der an Ihrer Seite ist, und werbend für Neukunden und Bewerber in der Kategorie: „mit uns treffen Sie in allen Belangen die richtige Entscheidung“.

Der Wandel zeigt sich auch beim Einsatzgebiet. Während Imagefilm in der Vergangenheit primär für die Firmenwebsite bestimmt waren, ist es heute zunehmend ein wichtiges Werkzeug in der Kommunikation auf sozialen Netzwerken wie Xing, LinkedIn, YouTube oder Facebook. Und natürlich in Kundengesprächen, auf Unternehmensveranstaltungen oder Messen nicht mehr wegzudenken.

Ein Film – viele Vorteile

Die Frage ist heute also weniger, ob man einen Imagefilm benötigt – denn die Vorteile liegen in einem Blick auf der Hand:

  1. Bewegtbild wertet die Website auf – visuell, emotional, schafft Vertrauen und wird vor allem auf Smartphones lieber konsumiert als Texte.
  2. Imagefilme halten den Besucher länger auf der Seite und erhöht somit deren Wirkung
  3. Das Google Ranking wird verbessert durch den Backlink, wenn das Video auf externen Videoplattformen wie YouTube o.ä. eingepflegt wird.
  4. Wunderbares Vertriebsinstrument für den Vertrieb beim Kunden oder auch in der eigenen Firma. Das Unternehmen wird in wenig Zeit erlebbar und emotional zusammengefasst.
  5. Die Kultur einer Firma kann viel besser vermittelt werden als in anderen Medien.
  6. Imagefilme sind gleichermaßen wichtig für Kundengewinnung, aber auch für die Fachkräftegewinnung

Was macht einen guten Film aus?

Viel wichtiger ist heute jedoch die Überlegung, wie genau der Film aussehen soll. Und welche Zielgruppe soll angesprochen werden soll. Denn ein Film, der insbesondere die eigenen Produkte beschreibt, und die langjährige Firmengeschichte, sagt möglicherweise nicht genug über das Firmenklima aus, und ein potentieller Bewerber fühlt sich dann vielleicht nicht abgeholt.

Ich habe selbst habe mit meiner Filmproduktion in den letzten Jahren viele Imagefilme realisiert, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen – und möchte im Folgenden meine Erfahrungen und Überlegungen teilen, die sich über die Jahre als zielführend herauskristallisiert haben:

mein jüngeres ‚ich‘ mit Kameramann Björn Kowalewski
1.    Auf den Punkt – kurz und knackig sollte der Film sein

Menschen verbringen heute nicht mehr so viel Zeit mit einer einzelnen Sache im Internet. Insbesondere auf den sozialen Netzwerken eignen sich Filme mit einer Länge zwischen 90 und 150s am Besten. Für einen Messefilm, oder ein dediziertes Unternehmensportrait mag das etwas variieren, aber generell gilt: in der Kürze liegt die Würze

2. klare Ziele und Strategie

Das größte Problem vieler Imagefilmproduktionen ist das fehlende Konzept. Für wen ist der Film? Was soll er erreichen? Soll er Fachkräfte ansprechen, oder neue Kunden gewinnen? Je nach Zielgruppe ändern sich die Inhalte und Schwerpunkte. Und wie wird dieser Film hinterher verbreitet, damit die richtigen Menschen ihn auch sehen. Tragen ihn beispielsweise Mitarbeitende in Unigruppen oder haben sie sich auf LinkedIn oder Xing schon mit ihrer Zielkundschafte vernetzt?

Wichtig: Es gibt auch beim Film keine eierlegende Wollmilchsau. Lieber mehrere Filme mit klaren Aussagen – so lassen sich die jeweiligen Zielgruppen dediziert adressieren, und ganz nebenbei ist es auch einfacher, kurze und knackige Filme zu erstellen.

Ein Imagefilm kann unterstützt werden durch weitere Clips, die in einer Filmproduktion mit wenig zusätzlichem Aufwand abfallen können. Zum Beispiel für die Fachkräftegewinnung: Mehrere kurze, kleine Spots mit prägnanten Hook-Lines, die auf den sozialen Kanälen Aufmerksamkeit erregen und den interessierten Bewerber auf die Karriereseite lenken, wo der Imagefilm zu sehen ist und den Bewerber dann gänzlich überzeugt. Oder zur Neukundengewinnung, wo man kleine Social Media Clips auf LinkedIn oder Xing ausspielt, und so im B2B Bereich Interessenten ansprechen und auf den Imagefilm und die Firmenwebsite verweisen kann.

Ich empfehle dazu eine klare strategische Planung im Vorfeld eines Filmproduktionsprozesses – denn dann lassen sich mit wenige Aufwand mehrere Clips für klare Ziele entstehen. Das ist effizient und lohnt sich dann auch langfristig – und Ziele können dann zuverlässig erreicht werden.

3. Keine Selbstbeweihräucherung – der Film ist in erster Linie nicht für für dich!

Tue gutes und rede darüber – gut. Noch besser: lass es andere über Dich sagen.

Ich empfehle, wo immer es möglich ist, Kunden oder Mitarbeiter sprechen zu lassen. Ein Kunde, der das Produkt lobt, ist viel aussagekräftiger für einen potentiellen Käufer als die perfekte Anpreisung eines Werbesprechers. Oder die eigene Auszubildende, die ehrlich und offen das Betriebsklima lobt und so Schul- oder Studienabgänger auf einer ganz anderen Ebene anspricht, als dies ein Geschäftsführer tun kann.

4.      Authentizität  – zeige nicht nur Corperate, sondern auch Herz – und lasse Menschen den Film tragen

Viele Imagefilme haben zu wenig Herz. Hochglänzende, aber sterile Bildfolgen mit einem Sprecher und uninspirierter oder auch übertrieben epischer Musik sind heute nur noch selten gefragt. Im Zeitalter von Social Media geht es um Menschen. Sprecher haben ihre Vorteile, vor allem wenn es darum geht, in kurzer Zeit viel Inhalt auf den Punkt zu bringen. Aber auch Menschen können mit ihren Statements einen Film tragen. Mitarbeiter, die sich in Statements zum Unternehmen stellen, der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin, die dem Unternehmen ein Gesicht geben und zufriedene Kunden die von ihren Erfahrungen berichten geben dem Imagefilm ein nahbareres und emotionaleres Gesicht.

Diese Chance zu nutzen, und gib dem Zuschauer die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen emotional zu identifizieren.
Und bei allen, die sich selbst als Personenmarke verstehen, ist das Statement vor der Kamera ohnehin Pflicht.

5. Interessanter Anfang

Der Start eines Filmes ist entscheidend. In den ersten Sekunden entscheidet sich, ob der Zuschauer dranbleibt oder nicht. Deshalb empfiehlt es sich, mit einer spektakulären Aufnahme starten. Oder mit etwas Ungewöhnlichem. Der Start mit dem Logo ist zu gewöhnlich und langweilig – und führt vor allem in den schnelllebigen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram dazu, dass die Zuschauer weiterscrollen.

Interesse?

Wer sich jetzt für ein neues Kommunikations-Konzept interessiert, oder ohnehin schon mit dem Wunsch nach einem neuen Image- oder Recruitingfilm hier auf diesen Seiten gelandet ist: Ich stehe sehr gerne für ein kostenloses Beratungsgespräch zur Verfügung, und freue mich über Emails oder eine Kontaktaufnahme über das Formular.

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